Kampfrichter- und Bezirkskaderlehrgang beim ESV München
Kampfrichter- und Bezirkskaderlehrgang beim ESV München
Der Bezirkskader Oberbayern startete am 13.01.2024 unter der Leitung der Bezirkskadertrainer Irmi Borgs und Hans Hawe mit über 50 Teilnehmern aller Altersklassen voll motiviert in das Jahr 2024.
Zeitgleich wurden 20 Dan-Anwärter und 10 Bezirks- und Landeskampfrichter vom Kampfrichterreferenten Stefan Borgs geschult.
Pünktlich um 10:00 Uhr morgens trafen über 50 Karateka beim ESV München ein, um gemeinsam am Bezirkskaderlehrgang teilzunehmen. Nach einem intensiven und schweißtreibenden Aufwärmtraining von Hans Hawe, bei dem auch der Spaß nicht zu kurz kam, wurden die Gruppen in Kata und Kumite aufgeteilt.
Hans setzte in seiner Kumite-Einheit am Vormittag den Fokus auf die Angriffsvorbereitung. Nach spezifischer Heranführung an das Thema mit einfachen Techniken wurden am Gegner verschiedene Methoden geübt, wie man einen Angriff so vorbereitet, dass anschließend auch ein Punkt erzielt werden kann. Hierbei spielte auch die Einschätzung der Distanz eine große Rolle. Nachmittags lag der Schwerpunkt auf dem direkten und indirekten Konter und den unterschiedlichen Möglichkeiten, aus der Defensive heraus einen Punkt zu machen. Ebenso wurde die Taktik im Wettkampf besprochen und es wurden verschiedene Situationen im Kampf simuliert und Lösungsmöglichkeiten dafür aufgezeigt. Abschließend gab es gemeinsam mit den Kampfrichtern noch eine Wettkampfsimulation, bei der jeder Athlet mindestens einmal kämpfen durfte.
In der Kata-Einheit bei Irmi wurden anfangs intensiv Stellungen und Grundtechniken trainiert sowie mit Partner und in Viererteams verschiedene Aktivierungs- und Schnellkraftübungen ausgeführt.
Anschließend gab es ein Kata-Tabata, bei dem die Athleten ihre Kata in Viertel aufteilten und diese jeweils viermal hintereinander für 30 Sekunden selbständig mit vollem Einsatz übten. Auch die Jüngsten gaben hierbei ihr Bestes und man konnte ihnen den Kampfgeist und die Motivation ansehen.
Nach der Mittagspause wurden schließlich die Dan-Anwärter und Kampfrichter dazu geholt.
Diese wurden am Vormittag von Stefan Borgs ausführlich im Wettkampfregelwerk geschult und über die diversen Neuerungen in 2024 informiert.
Stefan Borgs teilte die Anwesenden in kleine Gruppen ein, die jeweils einen Kampfrichter, einen Trainer/Dan-Anwärter sowie einen Sportler enthielt und übergab jeder Gruppe einen Kata-Bewertungsbogen, in den man die Wertungen für Stände, Techniken, Bewegungsübergänge, Timing, Korrekte Atmung, Fokus, Konformität, Kraft, Schnelligkeit und Balance sowie eventuelle Fouls eintragen konnte. Jede Gruppe bekam hierbei pro Sportler bewusst nur einen Bogen und musste sich somit auf eine Punktzahl einigen.
Die anwesenden Kata-Athleten durften jeweils eine Kata vorzeigen und bekamen von drei der zuvor gebildeten Wertungs-Gruppen ihre unterschiedlichen Punkte. Da die Bewertungsbögen anschließend an die Sportler übergeben wurden, konnte sich jeder Athlet im Nachhinein in Ruhe ansehen, für welche Bereiche er welche Punkte bekommen hat und wo er sich noch verbessern kann. Nach der gezeigten Kata wechselten die Athleten durch und durften beim nächsten Starter selber mit bewerten.
Dieses System fand sehr großen Anklang bei allen Beteiligten. Den Kampfrichtern ermöglichte es, die Meinungen und Sichtweisen der Sportler zu sehen und die Sportler bekamen nicht nur eine Punktzahl, sondern eine detaillierte Auflistung ihrer Stärken und Schwächen.
Der Lehrgang war sehr gut organisiert, vom ESV München hervorragend ausgerichtet und es war offensichtlich, dass hier viel Aufwand und Vorbereitungsarbeit investiert wurde, um die Kampfrichter und Athleten bestmöglich zu schulen, zu motivieren und zu fördern.
Bericht und Fotos: Claudia Reiter