SV-Lehrgang in Anzing / 16.05.2014

Zivilcourage und Selbstverteidigung in Zusammenarbeit mit der Kripo Erding oder die Karateabteilung des SV Anzing reanimiert Best Ager Lehrgang mit Andy Fernberger und Jakob Deischl.

Eigentlich begann ja alles ganz normal als an einem Mittwochabend im Oktober 2013 die Tür zu unserem Dojo in der Anzinger Volksschule auf ging. Natürlich rechtzeitig vor Trainingsbeginn. Ein Best Ager, mit kurzem grau meliertem Haar und Dreitagebart, betrat den Raum und fragte vorsichtig ob er einmal beim Training zuschauen dürfe. Er sei kürzlich fast unmittelbar neben die Schulturnhalle umgezogen und würde sich für Karate interessieren.

Die Frage, ob er damit schon mal so etwas in der Art gemacht hätte, beantwortete er mit ja, aber da war jetzt erst eine längere Verletzungspause. Komm, mach doch gleich mit, heut sind wir eh so wenig. Das war unsere Antwort darauf. Gesagt, getan. Übrigens: Ich heiße Andy. OK. Und gleich vorweg, mit Vereinsmeierei möchte ich eigentlich nichts am Hut haben, ich möchte nur wieder ein bisschen trainieren. Ja ja, kein Problem, mach einfach mal mit, war unsere Antwort.

In Kürze war für uns mehr und mehr erkennbar, dass der Typ durchaus mehr am Hut hat als er anfangs zum Besten gab. Sicherlich, sein bisheriger Kyokushin-Stil bedarf noch einiger Konvertierungsmaßnahmen zu unserem Wado-Ryu-Stil. Das bekommen wir sicherlich hin. Dass wir uns mit Andy Fernberger einen Präventionsexperten des BLKA und alten Karate-Hasen, ursprünglich aus der Schule von Gudrun Hisatake u. später bei Dieter Eisheuer, eingefangen hatten, wurde uns erst Zug um Zug bekannt. Er konnte es ja auch nicht wirklich verheimlichen. Man sieht es einfach.

Nachdem ihm bei uns dann aber durchwegs zu wenig Leute im Training waren ergriff er die Initiative und sagte:„Hier müssen wir was tun, wir brauchen mehr Mitglieder, da muss sich was ändern!“ So kam dann auch das oben aufgeführte Lehrgangsthema zustande. Zivilcourage und Selbstverteidigung. Termin war der 5. und 6. April 2014. Wir mochten es kaum glauben, aber der Lehrgang war in Kürze ausgebucht. Obwohl selbst von der zuständigen bayerischen Zentralstelle für Kriminalprävention, organisierte Andy für uns den örtlich zuständigen Präventionskollegen Jakob Deischl von der Kripo Erding für den 1. Teil zum dem mehr theoretisch und verhaltensorientiertenThema Zivilcourage. Es muss eben alles seine Richtigkeit haben. Ein typischer Beamter eben. Naja, den bösen Buben spielte er natürlich selbst und auch das anschließende dreistündige Selbstverteidigungstraining ließ er sich nicht nehmen. Hier war er voll in seinem Element. Ein Vortrag mit Techniken vom Leichten zum Schwierigen in Theorie und Praxis. Das Ganze mit Überzeugung und Souveränität, natürlich immer mit seinem bayerischen Humor und ein paar Geschichten seines dienstlichen Lebens garniert.

Ab diesem Zeitpunkt wussten auch wir vom SV Anzing ganz klar, dass unser neues Mitglied tatsächlich nicht erst seit gestern etwas mit Karate, Kampfsport und dem professionellen Referieren vor Menschen zu tun hat. Er ist ein Profi auf seinem Gebiet. Trotz einiger dienstlich bedingter Unterbrechungen, seinem Weitblick und Ausflügen in andere Kampfsportarten hat er seine Begeisterungsfähigkeit für Karate in den langen Jahren seit 1977 nie verloren. Er war sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes überführt und unser kleines Dojo war mit 25 TeilnehmerInnen gut gefüllt.

Einige der TeilnehmerInnen waren so begeistert, dass wir sie bereits als neue Mitglieder in unserer Abteilung begrüßen konnten. Unser anfangs gestecktes Ziel wurde also erreicht. Andy konnten wir mittlerweile als neuen Medienreferenten für unsere Abteilung gewinnen. Ein noch größerer Erfolg.

Stephanie u. Silvia Oszwald

Bild links: Silvia Oszwald, re Andy Fernberger
Bild rechts: Silvia Oszwald (schwarzes Shirt) mit einer Kursteilnehmerin